In einer Zeit, in der lokale Versorgung und ökologisches Bewusstsein an oberster Stelle stehen sollten, hat der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, eine Entscheidung getroffen, die nicht nur das soziale Gefüge unserer ländlichen Gemeinschaften schwächt, sondern auch der Umwelt einen Bärendienst erweist.
Der Antrag der Kreistagsgruppe Vernunft und Gerechtigkeit zur Prüfung der Einrichtung von Dorfläden im Kreisgebiet wurde kurzerhand abgelehnt. Eine Entscheidung, die zeigt, wie weit die Kreisverwaltung von den Bedürfnissen der Menschen und den ökologischen Erfordernissen unserer Zeit entfernt ist.
Die Dorfläden hätten eine Schlüsselrolle gespielt, indem sie nicht nur die Nahversorgung in ländlichen Regionen sichergestellt, sondern auch lokale Produkte gefördert und Verkehrsströme reduziert hätten. Die Entscheidung des Landrates, den Antrag nicht einmal zur Diskussion im Kreistag zuzulassen, verzögert die Realisierung dieser wichtigen Infrastruktur. Es ist ein klarer Fall von verpasster Gelegenheit, die Entwicklung des ländlichen Raums aktiv zu unterstützen und den Herausforderungen der Nahversorgung in diesen Gebieten entgegenzuwirken.
Der Landrat argumentiert, dass Anträge von Gruppen und Einzelmitgliedern des Kreistages nicht zwangsläufig auf die Tagesordnung genommen werden müssen. Doch genau hier liegt das Problem: Er könnte, wenn er wollte. Diese Entscheidung sendet eine klare Botschaft aus: Die Stimmen für Fortschritt und Nachhaltigkeit werden ignoriert, die Chancen auf eine baldige Verbesserung der Lebensqualität in den Dörfern unseres Kreises vertan.
Während andere Regionen innovative Lösungen zur Sicherstellung der Nahversorgung in ländlichen Gebieten vorantreiben, bleibt der Rhein-Sieg-Kreis durch die Entscheidung des Landrates im Status quo verhaftet. Dieser Rückstand wird nicht nur die lokale Wirtschaft und das soziale Miteinander beeinträchtigen, sondern auch zusätzliche Belastungen für die Umwelt nach sich ziehen. Längere Fahrwege, mehr Verkehr und höhere CO2-Emissionen sind die direkte Folge dieser Entscheidung.