Rhein-Sieg-Kreis: Casinoansiedlung ohne angemessene Präventionsmaßnahmen gegen Spielsucht

Die Kreistagsgruppe Vernunft und Gerechtigkeit zeigt sich besorgt über die Ansiedlung einer Spielbank in Siegburg, insbesondere im Hinblick auf die Spielsuchtprävention. Eine Anfrage vom 27. November 2023 an den Rhein-Sieg-Kreis offenbarte, dass der Kreis weder Genehmigungs- noch Aufsichtsfunktionen in Bezug auf die Spielbank hat und auch keine direkten Maßnahmen zur Spielsuchtprävention plant.

Frank Kemper, Mitglied im Kreistag, kritisiert scharf: „Wir sehen hier eine deutliche Verantwortungslücke. Obwohl der Kreis Millionen in Suchtberatung investiert, fehlen konkrete Präventionsmaßnahmen im Kontext des Casinos. Dies ist ein klarer Fall von ‚Ja‘ zum Casino, aber ‚Nein‘ zur Verantwortung.“

Die Antwort des Kreises verweist lediglich auf das Spielbankgesetz NRW und die Spielbankverordnung, wonach das Innenministerium NRW und die Spielbankbeauftragten für den Spielerschutz zuständig sind. Dennoch, so Kemper, könne der Kreis nicht einfach die Hände in Unschuld waschen: „Prävention ist immer besser als Nachsorge. Was heute an präventiven Maßnahmen gespart wird, kostet uns morgen ein Vielfaches in der Bekämpfung der Spielsucht.“

Die Kreistagsgruppe Vernunft und Gerechtigkeit fordert daher eine stärkere Beteiligung des Kreises an präventiven Maßnahmen und den Ausbau der Partnerschaften mit lokalen Gesundheitsdienstleistern und Beratungsstellen.

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